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AutorenbildBirgit Kavelar-Grascher

"Meine innere Apotheke" – Welche Selbstheilungs-Schätze stecken in dir?

Was ist eine innere Apotheke?


Als eine innere Apotheke bezeichnet man, bezeichne ich – die körpereigenen Kräfte, die jeder besitzt, damit unser gesamter Organismus funktioniert. Unser Körper ist wahrlich ein Wunderwerk, wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt, was alles in Kraft gesetzt wird, damit wir leben können, so ist das schon wirklich mit einem Chemiekraftwerk gleichzusetzen.


Wenn wir nun gesund sind und alles gut ist, dann machen wir uns auch nicht viele Gedanken über unseren Organismus.


Geht es uns jedoch einmal nicht so gut, egal ob mit einer Kleinigkeit, eine Verletzung, eine Überlastung, oder irgendwas, was uns aus der normalen Bahn wirft, so tut es gut zu wissen, dass wir auch in so einem Fall, auf unsere eigenen Funktionen gut zurückgreifen können, wenn wir nur wissen wie.


In diesem Fall spricht man oft von „Selbstheilung“, ich bin mit diesem Begriff etwas vorsichtig, da er oft negativ behaftet ist.


Aber in Wirklichkeit können wir unsere Selbstheilungskräfte aktivieren und sehr viel zusätzlich dazu beitragen, unsere „innere Apotheke“ zu aktivieren und auf sie zuzugreifen.



Ersetzt deine innere Apotheke die Schulmedizin oder Alternativmedizin?


Niemals würde ich mir anmaßen zu empfehlen, dass deine eigene innere Apotheke die Schulmedizin ersetzt, es ist immer zusätzlich abzuklären, wie ernst die Lage ist und ob man auch wirklich nichts übersieht, heißt also bei ärgeren oder ungewissen Beschwerden, ist immer auch ein Arzt zu konsultieren.


Aber egal welche Diagnose herauskommt und was schulmedizinisch empfohlen wird, die körpereigenen Kräfte kannst du immer und in jeder Situation stark mobilisieren, um oft auch einfach zusätzlich den Heilungsprozess zu unterstützen.



„Selbstheilungskräfte" aktivieren: Wie kannst du deine eigene, innere Apotheke nutzen?


Dazu darfst du lernen, dich auch wirklich zu kennen, indem du dich ganz spürst und auf dich hörst, das ist immer die Grundlage für alles rund um dein Wohlbefinden.

Es hängt natürlich davon ab, welche Beschwerden dich gerade quälen.


Ist es eine vorübergehende Überlastung, so zeigt sich diese auf irgendeine Art und Weise, oftmals durch Energielosigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder auch Schlaflosigkeit, übermäßiger Reizbarkeit oder auch Lustlosigkeit.


Dann sollten schon deine Alarmglocken läuten und du darfst diese Signale ernst nehmen.


Es ist natürlich ein Prozess, dass du so hellhörig wirst und dich kennst bzw. dich spürst, dass du auch rechtzeitige Signale wahrnehmen kannst, aber von Grund auf sind wir darauf ausgerichtet, dass wir das können, wir haben es nur verlernt, heißt aber auch, dass du es jederzeit wieder erlernen kannst (siehe dazu auch meinen Blog: So lernst du, dich selbst wieder zu spüren - meine besten Tipps“).


Übersiehst oder überspielst du auf Dauer diese Signale, dann wirkt sich das irgendwann einmal körperlich aus und es treten wirklich körperliche oder psychische Beschwerden auf.


Ja dann hast du wohl zu lange zu- bzw. weggesehen, aber auch dann ist es nicht zu spät, ich traue mich zu behaupten, es ist überhaupt nie zu spät dich wieder zu spüren und deine „innere Apotheke“ zu aktivieren.


Auch wenn es sich um körperliche Beschwerden handelt, durch einen Unfall oder andere Verletzung oder Erkrankung, so kannst du zusätzlich immer auf deine eigenen Ressourcen zurückgreifen und glaub mir, jeder hat diese Ressourcen!


Wenn du nur überlegst, wann es dir einmal besser gegangen ist, oder sogar sehr gut gegangen ist und du dann analysierst, was du da alles gemacht hast, was dir da alles gelungen ist und warum, dann hast du schon den ersten Anker – du und deine eigenen Ressourcen, du und deine verinnerlichten Schätze, du und deine Gesundheit, denn auch wenn du Beschwerden hast oder krank bist, ist es deine Kraft und Einstellung, die dich unterstützt, den Heilungsprozess zu beschleunigen.


Wie lange kannst du auf diese Ressourcen zurückgreifen?


Es sind deine angeborenen, eigenen Ressourcen, die du hast und dir jederzeit schaffen kannst!


Lernst du also diese zu erkennen, kannst du sie auch immer wieder nutzen. Wenn du beginnst dich wirklich mit dir auseinanderzusetzen, ob alleine oder auch mit professioneller Unterstützung, so wirst du staunen, was alles in dir steckt.


Alles, was du brauchst, hast du auch, egal in welcher Situation du dich befindest und auch wenn es manchmal diesig und düster ist, das darf dann auch sein.


Schon wenn du diese Momente „annimmst“, ist es ein Schritt dich selbst von Druck und Fremdbild zu befreien und deinen eigenen wunderbaren Heilungsprozess zu starten.



Was kannst du tun, in deiner Apotheke das Richtige zu finden?


Nun, da gibt es natürlich viele Möglichkeiten, die immer wieder von verschiedenen Seiten gepredigt werden.


Wichtig ist natürlich immer Ausgleich und Erholung und ein gesunder Schlaf.


So nun nimmst du dir immer wieder „Auszeiten“ und schläfst auch deines Erachtens genug.


Hast du dich aber jemals damit befasst, wie deine Auszeit und Erholung aussehen? Machst du Dinge, die dir wirklich guttun und dich sicher fühlst? Denn nur wenn du etwas tust, wo du dich auch richtig wohl und sicher fühlst, dann kann dein Nervensystem sich auch entspannen, sprich dein Ruheanteil in dir auch gut aktiviert werden.


Innere Apotheke aktivieren: bringt dein Ausgleich dich wirklich zur Ruhe?


Viele Menschen glauben Ausgleich muss sein, egal ob es ihnen wirklich guttut oder nicht. So gehen z. B. einige Menschen nach einem harten Arbeitstag noch ins Fitnesscenter, oder zum Laufen, was ja prinzipiell gut ist, denn Bewegung ist gesund, jedoch wie es um das vegetative Nervensystem bestellt ist, beachtet man sehr oft nicht.


Wenn jetzt der Tag sehr stressig war, sind wir aufgeheizt und unsere Motoren laufen auf Hochtouren, so auch unser Organismus und Hormone. Macht man jetzt zusätzlich auch noch etwas, was einen noch mehr aufheizt, so gleicht man in Wahrheit nicht das Nervensystem aus, sondern heizt es noch mehr an.


Kommst du also nicht wirklich zur Ruhe und in Sicherheit, kannst du deinen Erholungs- und Heilungsprozess nicht gut aktivieren.


Es wäre gut, wenn du immer genau auf deine Bedürfnisse hörst, nach was ist dir jetzt gerade, wenn es wirklich Fitness, oder Laufen ist – ist das auch gut, solange du dich ganz wohl fühlst und zumindest danach wirklich zur Ruhe kommst, das gelingt oft schon mit einem angenehmen Spaziergang, oder mit konzentrierter Atmung nach den Sporteinheiten.


Aber auch NICHTSTUN kann stressen, haust du dich nach einem stressigen Tag einfach nur auf die Couch und hast dabei ein schlechtes Gewissen, so beruhigst du dein Nervensystem damit auch nicht.


Das klingt jetzt kompliziert und irgendwie danach, dass gar nichts richtig ist.


Alles ist richtig, solange du genau spürst, dass es dir zu 100% hilft dich zu erholen und auszugleichen.


Wenn du lernst, zumindest zum Großteil zu spüren, was du brauchst und du es dann auch so umsetzen kannst, dann befüllst du deine „innere Apotheke“ schon ganz von alleine.



So wichtig ist das Nervensystem für deine innere Apotheke und Selbstheilung:


Deine eigenen Kräfte zu mobilisieren, bedeutet nichts anderes als dich selbst zu regulieren, indem du dich wahrnimmst, spürst, erkennst, annimmst, loslässt und ganz gut auf dein vegetatives Nervensystem achtest.


Ganz wichtig ist es den Ruheanteil deines Nervensystems (Parasympathikus) einzuschalten, indem du regelmäßig deinen Vagusnerv aktivierst.


Der Vagusnerv verläuft vom Kopf bis tief in den Bauchraum im Darm und versorgt alle wichtigen Organe, damit sie ihre Funktionsfähigkeit aufrechterhalten. Da es ganz viele Funktionen sind, werde ich im Detail noch einmal in einem eigenen Blog darauf eingehen.


Zum Verständnis ist der Vagus für die ausgeglichene Produktion vieler Hormone zuständig, wie auch der Verdauung, welche nur richtig funktioniert, wenn dein Organismus komplett zur Ruhe kommt.


Der Vagus ist auch zuständig für Blutdruck und Herzfrequenz, Blutzuckerspiegel, Nierenfunktion, Muskelentspannung und Immunsystemstärkung, erholsamen Schlaf, Schmerzlinderung und vieles mehr.



Meine Tipps, wie du den Vagusnerv aktivieren kannst:


Ein richtiges Multitalent der Vagusnerv also! Ihn zu aktivieren gelingt mit ganz vielen verschiedenen Übungen:


  • So gut es geht sich ausgewogen und gesund ernähren

  • Pausen zwischen den Mahlzeiten einhalten – vor allem eine längere Pause am Abend und über die Nacht. Das Verdauungssystem, soll sich komplett erholen.

  • Über Tags immer wieder kurze Pausen einlegen und bewusst in den Bauchraum atmen

  • Augenakkumulationen durchführen – wenn du viel vor dem Bildschirm sitzt, bewusst immer wieder in die Ferne schauen, damit sich die Pupille wieder entschärfen kann

  • Sich bewusst über Dinge freuen und auch den Humor nicht zu kurz kommen lassen, denn auch lachen aktiviert deinen Vagusnerv

  • Wenn du trinkst oder isst, dann tue dies ganz bewusst, indem du auch dabei genießen darfst

  • War der Tag dann doch sehr stressig und du konntest dich nicht auf dich konzentrieren, dann versuche zumindest den Heimweg so zu gestalten, dass du dabei etwas abschalten kannst bzw. den Vagusnerv aktivierst. Dies gelingt zB. wenn du Musik hörst und dabei mitsingst (Aktivierung des Vagus über die Stimmbänder)

  • Ein Spaziergang in der Natur, wirkt nach einem stressigen Tag auch wie ein Trockentraining, nach einem Marathon...

  • Es gibt auch einige gute Übungen – vor allem Dehnungsübungen, die den Ruheanteil in dir aktivieren, daher ist Yoga keine so schlechte Sache. Es muss aber nicht zwingend Yoga sein, da reichen schon kleine Dehnungsübungen im Nacken und Schulterbereich

  • Achtsamkeitsreisen, Meditationen oder auch Neurosounds helfen auch dabei dich in Ruhe und Sicherheit zu bringen und somit deine innere Apotheke aufzufüllen

  • Ein liebevoller Umgang mit dir selbst, Hoffnung in dir zu tragen und überflüssigen Ballast loszulassen, können auch ein regelmäßiges Ritual werden, welches deine Apotheke sortiert.

  • Schmerzzustände, Beschwerden oder negative Emotionen, können mit deiner eigenen Energie angenommen und umgewandelt werden, es bedarf zwar etwas an Übung und Annahme, kann dann aber sehr gut gelingen (z. B. anhand von meditativen Übungen)

  • Natürlich ist auch ein gesunder, ausgewogener Schlaf ganz wichtig und im Grunde genommen stimmt das alte Sprichwort „guter Schlaf ist die beste Medizin“, weil sich in einem erholsamen Schlaf dein ganzer Organismus regeneriert und deine Speicher aufgefüllt werden – eine Art RESET für dein autonomes Nervensystem. Das funktioniert aber wiederum nur – wenn dein parasympathisches Nervensystem gut aktiviert ist


All das und Vieles mehr, kann dein Hirn sogar auf Heilung programmieren…



Meine persönliche Erfahrung mit meiner inneren Apotheke und der Weg zur Selbstheilung:


Das größte und einschneidendstes Erlebnis, das ich hatte, war vor ein paar Jahren ein Bandscheibenvorfall durch einen Schiunfall.


Das waren vielleicht Schmerzen … aber ich habe mich so gewehrt ständig Schmerzmittel zu nehmen und mich mit meiner Unbeweglichkeit abzufinden.


Ich wollte unbedingt, dass es mir wieder besser geht, Nichtstun und Medikamente bzw. Spritzen einnehmen war keine dauerhafte Option für mich.


So habe ich begonnen zu suchen, was ich zusätzlich noch tun kann, um mich wieder zu mobilisieren.


Bewegung – spezielle Physiotherapie, Gymnastik und Cranio Sacral Therapie, war einmal ein Anfang mich zumindest wieder halbwegs bewegen zu können.


Beim Rückenyoga ist mir aufgefallen, wenn ich mich ganz stark auf mich konzentriere, also nicht nur auf raumschaffende Bewegungen und Dehnungen, sondern mit meiner Atmung ganz auf mich und meinen Schmerz, dann kann ich die Situation so annehmen und den Schmerz „loslassen“, dass ich zumindest währenddessen und kurz danach schmerzfrei war.


Den kompletten „Flash“ hatte ich dann in meiner Ausbildung zur Mentaltrainerin. Im Zuge eines Bodyscans und Schmerzmeditation, saß ich plötzlich schmerzfrei da.


So habe ich gelernt, mich mit meinem Schmerz zu identifizieren, die Schmerzsignale, die mir ausschließlich nur mein Hirn sendet, anzunehmen, zu akzeptieren und mit meiner Atmung loszulassen…


Ja das funktioniert, weil nämlich in diesen Prozessen unser Nervensystem komplett ausgeglichen wird, der Vagusnerv (Selbstheilungsnerv) aktiviert wird und der Ruheanteil in uns ausgelöst wird. (Genaues zum Thema Vagusnerv – Selbstheilungsnerv – folgt in einen meiner nächsten Blogs 😊)



Ist es schlimm, wenn du mal nichts findest in deiner eigenen Apotheke?


Das ist gar nicht schlimm, denn wenn du dich aktiv mit dir selbst und deinen Heilungsprozessen beschäftigst, weißt, was dir guttut und wo deine Ressourcen sind, wenn du dich spürst und auf dich hörst, dann darf es auch mal sein wenn grad nichts schnell für den Notfall auffindbar ist.


In diesem Fall hilft dein Vertrauen in dich selbst und das alles gut wird.


Willst du mehr über deine eigenen Ressourcen und deine innere Apotheke erfahren? Ich zeige dir sehr gerne, wie du deine versteckten Hilfsmittel aktivieren kannst.


Hast du das Gefühl, du möchtest zusätzlich zur Schulmedizin präventiv die eigenen Ressourcen deines inneren Apothekenschrankes finden?


Schauen wir es uns gemeinsam an und finden es heraus in einer persönlichen Beratung.


Meine Beratungen können gerne auch ortsunabhängig und online stattfinden.


Ich biete zu diesem Thema auch regelmäßig Workshops für Unternehmen und Institutionen an, kontaktiere mich gerne direkt: office@mindful-living-lounge.at

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